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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453524484
Sprache: Deutsch
Umfang: 397 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 18.8 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das abgeschiedene Haus auf dem Land ist genau die Zuflucht, die Tom Winter nach seiner Scheidung sucht. Doch dann entdeckt er den Gang hinter der Kellerwand, der sein Leben für immer verändern wird. Denn als er am anderen Ende herauskommt, ist er im New York des Jahres 1962. Und er ist hier nicht der einzige Mensch aus der Zukunft .

Leseprobe

PROLOG: APRIL 1979 Schon bald würde der Zeitreisende mit der Notwendigkeit seines eigenen Todes konfrontiert werden. Er hatte diese Entscheidung nicht getroffen oder auch nur begonnen, über ihre Notwendigkeit nachzudenken, an jenem kühlen Frühlingsmorgen, als Billy Gargullo durch die Küchentür in den Garten stürzte, schwer bewaffnet und in goldfarbener Rüstung. Der Zeitreisende - sein Name lautete Ben Collier - hatte die langwierige Aufgabe in Angriff genommen, hinter der Wiese einen Garten anzulegen. Er hatte kleine Pflöcke eingeschlagen und die Begrenzung mit Schnur markiert. Neben die mit Gras und Unkraut bewachsene Fläche hatte er eine Schaufel, einen Rechen und ein Gartenwerkzeug namens 'Gartenhexe' gelegt. Er hatte alles in einem Eisenwarenladen in der Harbor Mall gefunden. Ben freute sich auf das Abenteuer Gartenpflege. Er hatte niemals zuvor einen Garten gehabt. Er begriff die Grundlagen und Voraussetzungen, aber er wusste nicht genau, was dieser sonnige, feuchte Flecken Erde hervorbringen würde. Daher hatte er sich eine Kollektion an Samen aus dem Drehständer des Eisenwarenladens zusammengesucht. Darunter befanden sich Mais, Radieschen, Sonnenblumen und die nur nachts blühende Aloe. In der rechten Hand hielt er ein Paket Purpurwinden, die für einen freien Streifen am Zaun reserviert waren, wo sie etwas fanden, an dem sie sich hochranken konnten. Er lebte jetzt seit fünfzehn Jahren allein auf diesem Anwesen - zwei Morgen ungerodeten Waldes und ein Holzhaus mit drei Zimmern. Ein vergleichsweise winziger Zeitabschnitt, aber durchaus bedeutsam, wenn man ihn an einem Stück durchlebte. Er war im August des Jahres 1964 an diesem Außenposten angekommen und hatte seitdem kein längeres Gespräch mehr geführt, bis auf das notwendige Hallo und Danke zu Ladenverkäufern und Lieferanten. Gelegentlich zog ein neuer Mieter in das Haus unten an der Straße und stieg den lang gestreckten Hügel herauf, um sich vorzustellen. Der Zeitreisende reagierte immer freundlich. aber in seinem Verhalten lag irgendetwas Seltsames, das die Nachbarn von einem zweiten Besuch abhielt. Er wirkte wie ein durchschnittlicher junger Mann mit rundem, freundlichem Gesicht - nicht so jung, wie er aussah, natürlich nicht, ganz im Gegenteil -, der lächelte und eine Levi's und ein kariertes Hemd trug, kurz geschnittene Haare hatte und, wenn man Fantasie besaß, einen an etwas äußerlich Angenehmes, aber gleichzeitig irgendwie Beunruhigendes erinnerte. An einen Wassertümpel auf einer Waldlichtung zum Beispiel, aus dem jeden Moment etwas Altes und Fremdartiges aufsteigen konnte. Er hatte die ganze Zeit allein gelebt. Für Ben war das nicht besonders schlimm. Er war wegen seiner Vorliebe zum Einzelgängertum ausgesucht worden, und er verfügte über geheime Hilfsmittel, die der jeweils gegenwärtigen Technologie weit voraus waren: ein weitreichendes Gedächtnis, taktile Erinnerung, ein ganzes Arsenal winziger kybernetischer Helfer. Er war nicht einsam. Nichtsdestotrotz war er, in einem sehr realen Sinn, allein. Er war ein aufmerksamer und pflichtbewusster Wächter. Aber die Ruhe des Hauses und des gesamten Anwesens verführten ihn manchmal dazu, in seiner Wachsamkeit nachzulassen. Es kam vor, dass er sich beim Tagträumen ertappte. Zum Beispiel jetzt. Während er auf das Unkrautdickicht blickte, stellte er sich einen Garten vor. Einen Garten zu bearbeiten ist eine Art Zeitreise, dachte er. Man investiert Arbeit in die Erwartung einer veränderten Zukunft. In nackte Erde, die Blumen hervorbringt. Ein raffiniertes Werk von Zeit und Wasser und Stickstoff und pflegenden Händen. Diese Samen enthielten ihre eigene Blüte. Er betrachtete das Päckchen in seiner Hand. Himmelblau lautete die Aufschrift. Das Bild war übertrieben bunt, ein Wirbel in Technicolor, türkisblau und purpurrot. Als Pflanzenart war die Purpurwinde schon Jahre vor seiner Geburt vom Aussterben bedroht gewesen. Er stellte sich vor, wie diese Blumen sich an den alten, duftenden Kiefernlatten des Zauns (die Ki Leseprobe

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